„Ein Außenstehender kann nur schwer beurteilen, welche vielen Dinge beim Ausleuchten zu beachten sind“, fasst Christian Niemeyer die eine Woche Lehrgang an der Bundesschule des Technischen Hilfswerkes (THW) in Hoya zusammen. Der angehende Gruppenführer der Fachgruppe Beleuchtung beim THW Ahrweiler erwarb den ersten Teil seiner notwendigen Fachbefähigung. Die THW-Fachgruppe Beleuchtung erhellt Einsatz- und Arbeitsstellen.
Diese THW-Fachgruppe kann Flächen, Strecken oder einzelne Gefahrenstellen blendfrei ausleuchten. Die Geräteausstattung enthält eine große Anzahl an verschiedenartigen Beleuchtungsmitteln. Für die einzelnen Einsatzsituationen können die Beleuchtungsmittel auf Stativen passend positioniert werden. Ein Lichtmast mit einem mobilen Stromerzeuger ergänzt die Ausstattung der Fachgruppe. Mit diesem Stromerzeuger verfügt die Fachgruppe über ein „kleines Kraftwerk“ mit einer Leistung von 20 kVA.
Nach Abschluss ihrer Grundausbildung absolvieren die THW-Helfer als zweite Ausbildungsstufe ihre Fachbefähigung. Hierzu gehört unter anderem die Qualifizierung zum Gruppenführer. Diese Qualifizierung unterteilt sich in Fach- und Führungsausbildung. In einem ersten Schritt absolvierte Niemeyer die Fachkundeausbildung für Unterführer und Unterweisung zum Maschinist Stromerzeuger.
In der Fachkundeausbildung erlernte der angehende Gruppenführer Handhabung und Einsatzmöglichkeiten der Beleuchtungsausstattung. Je nach Einsatzlage kann die Fachgruppe Halogen-, Hochleistungsmetalldampf-, Arbeitsstellen- bis hin zu Handleuchten einsetzen. Hiermit können die neun Helfer der Fachgruppe eine Beleuchtungsstärke von mindestens 20 Lux an der Einsatzstelle sicherstellen. Diese Beleuchtungsstärke entspricht dem Richtwert für Arbeitsstätten in Innenräumen und im Freien. Weiterhin erlernte Niemeyer mit den Energieverteiler- und Kabelsätzen seiner oder weiterer Fachgruppen großräumig Beleuchtungssysteme einzurichten.
Neben seiner Hauptfunktion bedient der Maschinist das Stromerzeuger-Aggregat der Fachgruppe. Die Übernahme dieser Funktion erfordert ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. An der THW-Bundesschule wurde Niemeyer in die Grundlagen der Elektrotechnik sowie in Aufbau, Arbeitsweise, Einsatzmöglichkeiten, Kontrolle, Wartung und Pflege des Stromerzeugers und seiner Ausstattung unterwiesen. Hierfür muss der Maschinist die notwendigen DIN-, VDE- und Sicherheitsvorschriften kennen.
In der Samtgemeinde Hoya an der Weser liegt einer der beiden Standort der THW-Bundesschule, der zentralen Ausbildungsstätte des THW. Hier bildet das THW jährlich fast 6.000 Helfer in mehr als 200 verschiedenen Lehrgangsarten und Seminaren aus. Hierfür steht eine Gesamtfläche von fast 32 Hektar zur Verfügung, die sich auf das Schulgelände sowie Wasser- und Landübungsplatz verteilt. Schwerpunktmäßig werden in Hoya die Führungskräfte und Helfer der Bergungs- und Fachgruppen des THW ausgebildet. Die Ausbildung ist für THW-Helfer kostenfrei.
