Bad Neuenahr-Ahrweiler, 03.11.2015, von Arnulf Czerwinski

Praxis schlägt Theorie

THW Ahrweiler trainierte Führungsabläufe

THW-Zugführer informiert sich auf der Lagekarte des Zugtrupps über die Lageentwicklung.

THW-Zugführer informiert sich auf der Lagekarte des Zugtrupps über die Lageentwicklung.

Führen kann man theoretisch im Schulsaal lernen. Aber erst in der Praxis offenbart sich, welche Stolpersteine die Arbeit einer Führungskraft behindern können“, fasste der Zugführer des Technischen Hilfswerkes (THW) aus Ahrweiler Thomas Wruck den Nutzen der Übung zusammen. Auf der Trümmerstrecke der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) übten die Führer, Unterführer und Helfern vom THW Ahrweiler einen Einsatz im Zusammenspiel von mehreren Einsatzgruppen. Informationsbeschaffung und Koordination waren entscheidende Aufgaben der Führungskräfte.

Erkunden, Lage feststellen und beurteilen, Vor- und Nachteile abwägen, Entschluss fassen und umsetzen, sowie Ausführung überwachen und möglicherweise Entschluss anpassen“, zählte Wruck stichwortartig die Punkte eines Führungsvorgangs für die eingesetzten Kräfte auf. Sechs THW-Führer und -Unterführer und weitere THW-Helfer des Zugtrupps, der Bergungsgruppe und Fachgruppe Beleuchtung nutzen das Übungsgelände auf dem Gelände der AKNZ, um ihre Führungsabläufe zu festigen. Dabei führten die Helfer der Bergungsgruppe die Suche und Rettung der Verletzten durch, die Fachgruppe Beleuchtung erhellte die Einsatzstelle und der Zugtrupp organisierte die Führungsstelle.

Mit der Erkundung schafften sich die THW-Helfer einen Überblick über die Lage auf dem Übungsgelände. „Die Erkundung stellt dabei eine Art kleinräumige Entdeckungstour dar“, erläuterte Gruppenführer Christian Niemeyer. Die THW-Helfer nahmen nicht nur Informationen über Verletzte und Verschüttete auf. Weiterhin erfassten sie Gegebenheiten, die die Ausführung eines Einsatzauftrages günstig beziehungsweise ungünstig beeinflussen können, wie zum Beispiel Eigenschaft der Einsatzobjekte oder Bodenbeschaffenheit.

Die Erkenntnisse der Erkundung werden gesammelt und in Lagekarten zusammengefasst. Dabei muss die Lagekarte sowohl übersichtlich sein, wie auch alle einsatzrelevanten Informationen enthalten“, gab der THW-Zugführer den Helfern seines Zugtrupps auf. Anhand dieser Angaben führte der Zugführer seine Gesamtbeurteilung durch und verteilte die Arbeitsaufträge an die Gruppenführer. In den Gruppen wiesen die Unterführer ihre Helfer in die Lage ein und koordinierten den Helfer- und Geräteeinsatz. Dabei standen die Führungskräfte im ständigen Kontakt miteinander, um sich über Veränderungen der Lage umgehend austauschen zu können.

Im Zusammenspiel der einzelnen Führungs- und Einsatzkomponenten führten die fast 20 THW-Helfer den Übungsauftrag erfolgreich durch. Sie endeckten alle Verschütteten und „retteten“ sie. Dabei ermöglichten die Übungsobjekte der Trümmerstrecke den THW-Helfern eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten. Die Übung zeigte aber auch Verbesserungsbedarf auf. „Eine Anweisung einer Führungskraft muss klar sein. Wenn ich einen bestimmten Unterlegkeil benötige, dann muss ich diesen auch eindeutig benennen“, benannte der THW-Zugführer einen der Stolpersteine im Leben einer Führungskraft.


  • THW-Zugführer informiert sich auf der Lagekarte des Zugtrupps über die Lageentwicklung.

  • THW-Zugführer informiert sich auf der Lagekarte des Zugtrupps über die Lageentwicklung.

  • THW-Helfer versorgt einen Verletzten in einem engen Schacht.

  • THW-Helfer versorgt einen Verletzten in einem engen Schacht.

  • THW-Zugführer und Gruppenführer besprechen das weitere Vorgehen an der Führungsstelle.

  • THW-Zugführer und Gruppenführer besprechen das weitere Vorgehen an der Führungsstelle.

  • THW-Helfer heben einen Verletzten aus einem Schacht.

  • THW-Helfer heben einen Verletzten aus einem Schacht.

  • THW-Helfer des Zugtrupps vor der Lagekarte.

  • THW-Helfer des Zugtrupps vor der Lagekarte.

  • Bergungstrupp nach Einweisung in die Lage auf dem Weg zur Einsatzstelle.

  • Bergungstrupp nach Einweisung in die Lage auf dem Weg zur Einsatzstelle.

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