Goma,

Vor 20 Jahren: water people d´Allemagne in der “Hölle von Goma“

THW produziert Trinkwasser für afrikanische Flüchtlinge in Goma

Der THW-Helfer Andreas Schulz bei der Trinkwasserverteilung an die Flüchtlinge.

In den 1990´ern linderte das Technische Hilfswerk (THW) mit sauberem Trinkwasser das Leid der Flüchtlinge in der zairischen Grenzstadt Goma (heute: Grenzstadt der Demokratischen Republik Kongo). Andreas Schulz vom THW Ahrweiler nahm damals an diesem Auslandseinsatz teil.

Von manchen Berichterstattern wurde die Situation im Jahr 1994 in der Stadt am Kivusee als die „Hölle von Goma“ beschrieben. In Folge des Bürgerkrieges und des Völkermordens zwischen Tutsis und Hutus im benachbarten Ruanda waren Millionen auf der Flucht. Die katastrophalen hygienischen Bedingungen in den provisorischen Flüchtlingslagern begünstigten den Ausbruch von Cholera- und Ruhr-Epidemien. In dieser Zeit starben zehntausenden Menschen pro Tag. Die unzähligen Leichen säumten die Straßen und schwammen im Wasser der Flüsse sowie dem Kivusee.

Zur Verbesserung der Situation in Goma beschloss der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR), dass die Flüchtlinge mit ausreichend sauberem Trinkwasser zu versorgen sein. Bereits im Sommer 1994 wurden die ersten THW-Trinkwasserexperten mit fast 400 Tonnen umfangreichem Material von den amerikanischen Streitkräften in die afrikanische Stadt geflogen. Die Trinkwasseranlagen des THW produzierten bis zu zwei Millionen Liter Trinkwasser am Tag. Das in Goma hergestellte Trinkwasser erfüllte die Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung. 

Bereits Juli 1994 ist der THW-Helfer aus Ahrweiler, Andreas Schulz, mit dem ersten Team nach Goma geflogen. Mit im Gepäck war ein Unimog und ein 35 kVA-Stromerzeuger aus dem THW-Ortsverband Ahrweiler. Im THW-Camp kümmerte er sich um die Stromversorgung und die elektrotechnische Infrastruktur. Ferner war er für die Versorgung der Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Pumpen zuständig.  Der Arbeitstag der Einsatzteams begann in aller Frühe und endete oft erst spät am Abend . In THW-eigenen und Tankwagen anderer Hilfsorganisationen wurde das Wasser an die Flüchtlinge verteilt. Bei diesem Einsatz wurden die THW-Helfer von den Flüchtlingen gerne als ihre „water people“ (englisch für Wasserleute) bezeichnet. „Der Lohn der psychisch und physisch hochbelasteten Helfer war die durch die  Produktion und Lieferung von sauberem Trinkwasser rapide sinkende Zahl der Toten“, fasst Schulz den THW-Auslandseinsatz zusammen.


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