Koblenz,

Bombenentschärfung in Koblenz

Evakuierung von 45.000 Menschen
Bombenfund im Rhein bei Koblenz

Bombenfund im Rhein bei Koblenz

Nach dem Fund einer 1,8t-Luftmine und 2 weiteren Kampfmitteln musste am 4. Dezember die Stadt Koblenz für die Entschärfung evakuiert werden. Die Räumung von großen Teilen des Stadtgebietes betraf neben 45.000 Anwohnern auch 2 Krankenhäuser, 7 Altenheime und 1 Justizvollzugsanstalt.

Aufgrund der geringen Niederschlagsmenge und des niedrigen Rheinpegelstandes wurden in den letzten Wochen diverse Giftfässer und Bomben im Rhein bei Koblenz entdeckt. Eine Luftmine mit 1,8 Tonnen Gesamtgewicht, eine amerikanische Fliegermine sowie ein Tarnnebelfass der Wehrmacht wurden auf Höhe des Stadtteils Pfaffendorf identifiziert. Der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz wurde mit der Entschärfung und Beseitigung der Kampfmittel beauftragt. 

Um dies zu realisieren, mussten 45.000 Einwohner der 106.000 Einwohner zählenden Stadt Koblenz evakuiert werden. Neben Privathaushalte mussten zwei Krankenhäuser, sieben Altenheime sowie ein Gefängnis geräumt werden. Dies forderte alle 2.500 am Einsatz beteiligten Einsatzkräfte aller Organisationen heraus. Straßen mussten abgesperrt werden, mit Rettungswagen wurden Rollstuhlfahrer und Liegendpatienten in umliegende Einrichtungen gebracht und die Bereitstellungsräume wurden mit Rettungsdienst, Feuerwehr und THW-Einheiten gefüllt. 

Alles verlief planmäßig und routiniert ab. Die Koblenzer sind in dieser Hinsicht schon leidgeprüft. Blindgänger dieser Art gehören schon zum jährlichen Programm. Seit 1999 wurden 28 Bomben bereits in der Region entschärft. Bereits am 19. November sprengte der Kampfmittelräumdienst ein Tarnnebelfass der Wehrmacht, dass zur Vernebelung der Rheinbrücken eingesetzt werden sollte. 

Um 13:32 Uhr hieß es: „Wir beginnen mit der Entschärfung!“. Drei Zünder mussten aus der Luftmine entfernt werden. Mehr Kopfzerbrechen machte die kleinere Fliegermine. Diese hatte keinen Messingzünder und war stark deformiert. Nach drei Stunden war der ganze Spuk vorbei, die Sprengkörper entschärft und das Tarnnebelfass kontrolliert gesprengt. Nachdem Gefahrstoff-Messungen erfolgreich durchgeführt wurden und keine Schadstoffe nachgewiesen wurden, konnte die Bevölkerung wieder in ihre Häuser zurückkehren. Ebenfalls wurden die Häftlinge der JVA sowie die Krankenhäuser und Altenheime wieder ihrem Ursprung zugeführt. 

Das Technische Hilfswerk war mit mehr als 160 Helferinnen und Helfer am Einsatzort. Die Aufgaben lagen beim Führen und Ausleuchten der Bereitstellungsräume, Stellung von Fachberatern in der Technischen Einsatzleitung, Bereitstellung von zwei technischen Zügen inklusive Fachgruppe Räumen und Baufachberatern bis hin zu Lautsprecherdurchsagen mit Mannschaftstransportwaqen (MTW) in den Straßen von Koblenz. Die THW-Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP) aus Lahnstein unterstütze das Trockenlegen der Bombe mit Pumpen. 

Weiterhin wurde das Einsatznachsorge-Team in Bereitschaft versetzt. 

Das extra eingerichtete Pressezentrum „Luftmine Koblenz“ wurde permanent mit THW-Presseexperten besetzt. Die THW-Fachgruppe Logistik-Verpflegung (LogV) des THW-Ortsverbandes Montabaur sorgte für die Verpflegung der THW Einsatzkräfte sowie der angereisten Journalisten. Das Medieninteresse an der Entschärfung war sehr groß. Mit Bussen wurden die Medienvertreter zu den verschiedenen Bereichen gefahren, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Ob das Evakuieren eines Altenheimes, die Nutzer der vielen Auffangstellen oder das Alltagsleben im Bereitstellungsraum. Alles konnte besichtigt und Interviews geführt werden.


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